
Der Schmerz sitzt tief.
Ungefragt.
Ein ständiges Rauschen.
Er flüstert unaufhörlich:
„Lass mich nicht sehen. Lass mich nicht fühlen.“
Ich drehe mich weg.
Finde Ablenkung in der Welt, die nie stillsteht.
Verstecke mich hinter dem Bildschirm.
Fülle die Leere mit irgendetwas ~ Essen, Handy, Netflix, Bücher.
Verliere mich darin.
Will nicht spüren.
Diese Leere, die mich abkapselt von mir selbst.
Doch…
Wer bin ich, wenn ich nicht fliehe?
Wer wäre ich, wenn ich mutig hinschaue?
Was würde ich sein, wenn ich mir und meinem Inneren mehr Raum gebe?
Mich nicht mehr verlieren lasse?
Sondern genau in dieser Zeit mich selbst auffange.
Nicht nur wenn alles schön ist. Ich stark bin.
Was würde passieren, wenn ich einfach nur fühle? 💖
Genau dann wenn es verlangt wird.
Ich schließe die Augen und lasse mich treiben…

Es ist, als würde ich im Nebel stehen. Ich sehe, dass ich mich verliere, und doch finde ich den Weg nicht heraus. Ablenkung ist mein Schutz, mein Überlebensmodus. Sie hält mich fern von dem, was schmerzt. Ich weiß, wie wichtig es wäre, mich selbst in dieser Zeit nicht im Stich zu lassen. Mir Raum zu geben, mir zuzuhören, bei mir zu bleiben. Aber stattdessen drifte ich ab. Tauche ein in alles, was mich vergessen lässt. Weil es leichter ist. Weil es mich für einen Moment beruhigt. Weil es das ist, was ich kenne.
Und doch spüre ich tief in mir: Diese Flucht ist keine Rettung. Sie ist nur ein Aufschub. Der Schmerz bleibt. Die Leere bleibt. Und ich? Ich bleibe mir fremd. Also was, wenn ich mich traue? Was, wenn ich in diesem Nebel stehen bleibe, statt weiterzulaufen? Was, wenn ich mir selbst die Hand reiche, statt mich zu verlieren?
Vielleicht ist genau das der erste Schritt. Nicht der Kampf gegen den Nebel. Sondern das Aushalten. Das Wahrnehmen. Das Erinnern, dass ich nicht verschwinde, wenn ich nicht fliehe. Sondern dass ich mich finde, wenn ich bleibe. Ich weiß, dass es Zeit ist, anders mit mir umzugehen. Mich selbst nicht nur in den guten Momenten anzunehmen, sondern auch dann, wenn es wehtut. Und genau das ist die Herausforderung: zu bleiben, wenn alles in mir rennen will.
Vielleicht beginnt es mit kleinen Schritten. Mit einem tiefen Atemzug, bevor ich zur Ablenkung greife. Mit einem Moment der Stille, in dem ich mich selbst frage: „Was brauche ich wirklich?“ Und vielleicht ist die Antwort nicht das Handy, nicht das nächste Video, nicht die nächste Flucht – sondern einfach nur Zeit mit mir selbst.
Ich werde mich immer wieder verlieren. Aber ich kann mich auch immer wieder finden. In jedem bewussten Moment. In jedem Atemzug, der mich zurückbringt. In jedem Schritt, den ich wage, um mich nicht länger zu verlassen. Es wird nicht immer leicht sein. Ich werde straucheln, zweifeln, vielleicht wieder fliehen. Aber jedes Mal, wenn ich mich entscheide zu bleiben – auch nur für einen Moment – finde ich ein Stück mehr zu mir zurück.
Vielleicht geht es dir genauso. Vielleicht kennst du diesen Nebel, dieses ständige Davonlaufen. Dann lass uns gemeinsam einen Schritt anders machen. Einen Moment länger innehalten. Uns fragen: Was fühle ich gerade wirklich?
Schreib es auf. Sprich es aus. Halte es aus. Und erinnere dich: Du bist nicht allein. Und vor allem – du bist es wert, genau jetzt bei dir zu bleiben. 💛